2021
Der gesamte Probebetrieb ist weitereingestellt. Der Einzelunterricht der Jugendlichen wird digital abgehalten. Da durch die Coronavorschriften jeder Musiker seine eigenen Noten haben musste, war viel Verwaltungsarbeit beim Archivieren der zurückgegebenen Noten nötig. Ilona Teschke, sowie Susanne und Holger Häußler verrichteten diese Arbeiten im ganzem Monat Januar. Alle Veranstaltungen und alle Proben wurden für die Monate Januar und Februar abgesagt.
Durch den Wegzug von unserem ehemaligen Vorstand Siegfried Hecht (1984-1996) kamen viele Vereinsdokumente, Berichte und Unterlagen im Januar an den Verein zurück. Die Unterlagen dokumentierten sogar die Jahre ab 1924 und stellen einen hohen vereinsgeschichtlichen Wert da. (Kassenstände, Verträge, Berichte usw.) Die Aufarbeitung und Zusammenstellung übernahm Herbert Mayer.
Im März fanden keine Proben statt.
Um die Kassen für die laufenden Ausgaben liquide zu halten, fand am 28. März ein Straßenverkauf statt, der vom Förderverein organisiert wurde: „Schwäbisches zum Mittag- abholen und genießen“. Hier konnten 420 Essen verkauft werden, es war ein toller Erfolg und Motivation für weitere Planungen.
Im April erneut keine Proben.
Im Mai ebenfalls keine Proben.
Dafür wieder 2 Straßenverkäufe am 1. Mai mit Hähnchen, Maultaschen und Haxen mit Beilagen und am 30. Mai gegrillter Hals und Bauch mit verschiedenem Salat in unserem Angebot. Insgesamt konnten wir so ca. 520 Essen für unsere Besteller bereitstellen.
Parallel dazu richteten wir zu den genannten Terminen eine Wanderstation ein, die vorbeikommende Wanderer gerne in Anspruch nahmen. Kaffee und Kuchen, gegrillte Würste, Hals- und Bauchbrot oder schwäbische Dinnede wurden ohne Vorbestellung angeboten.
Ab 1. Juni ließen die Coronaregeln einen Probebetrieb mit Abstand, Masken, Hygienekonzept und 3-G im Freien wieder zu. Wir konnten dann wieder üben. Um alle Musikerinnen und Musiker unter Dach zu bekommen, wurde unser Zelt dicht an den Pavillon angebaut, mit einer Beleuchtung versehen. Also jeden Dienstag, Stühle und Schlagzeug raus – nach der Probe wieder ins Musikerheim rein. Wichtig war, wir konnten wieder üben. Das Ziel war ein Open-Air-konzert am Samstag, den 24. Juli am Musikerheim. Also wurde fleißig geprobt und der fehlende Ansatz der letzten 8 Monate wieder aufgebaut.
Die Generalversammlung war dieses Jahr wegen Corona auf Freitag, den 16. Juli terminiert.
Unter anderen wurde der 1. Vorstand mit Ilona Teschke einstimmig neu besetzt, sowie das Amt des Kassiers einstimmig an Jochen Deuscher übertragen. Beiden sei Erfolg vergönnt.
Am 24. Juli fand dann unser Open-Air-Konzert am Musikerheim statt. Mit unserem Hygienekonzept, das von der Gemeindeverwaltung genehmigt war, fanden sich genau 296 registrierte Besucher zum Konzert ein. Der organisatorische Aufwand war immens, doch es hat sich musikalisch und wirtschaftlich gelohnt. Die Besucher waren nach so langer Pause dankbar und begeistert. In diesem schönen Rahmen fanden dann auch die Ehrungen verdienter Mitglieder statt, die 2020 nicht durchgeführt werden konnten. Diesen Abend nutzten wir, um unseren Siegfried Fischer (1. Klarinettist) zu einer besonderen Ehrung zu beglückwünschen. Seit 70 Jahren ist er aktiver Musiker im Musikverein Kirchberg, hat unzählige Jugendliche ausgebildet, D-Absolventen geschult und als 1. Klarinettist den Musikverein zu einem hohen Niveau geführt. Der 2. Teil des Konzertes konnte nicht programmgemäß beendet werden, da der Wettergott kein Einsehen mit uns hatte und es in Strömen zu regnen begann. Das war sehr schade, doch trotzdem können wir von Glück sprechen, das das Wetter so lange gehalten hat und sich viele Besucher einfinden konnten.
Mit der Anregung unseres Dirigenten Holger Wägerle keine musikalische Sommerpause zu planen, sondern für nächste geplante Jahreskonzert im Dezember weiter zu üben, waren die Musiker einverstanden. Selbst während der Urlaubsphase August – September konnten der Probebesuch als gut bis sehr gut bezeichnet werden.
Wegen den Coronabestimmungen war es dem Chor „Colores“ nicht möglich, in den öffentlichen Räumen der Gemeinde zu proben. Seit Ende Juni fanden dann mittwochs ihre Gesangsproben in unserem Pavillon und angebautem Zelt statt.
Der 15. August sollte uns noch lange in Erinnerung bleiben. Eine orkanartige Windböe erfasste unser gut befestigtes Zelt am Pavillon. Es wurde aus den Verankerungen gerissen, alles verbogen und verdreht und in die Bäume gewirbelt. Selbst die stabilen ALU-Profile, Stahlplatten und Verschraubungen wurden abgerissen, verformt und verbogen. Die Zeltbespannung und die seitlichen Vorhänge waren verzogen und aufgeschlitzt, die Köderschnüre an den Dachplanen von der Dachplane gerissen und total verzogen. Mit einem Wort: Totalschaden.
Das Zelt war als Inventar in der Garage versichert (Feuer, Diebstahl, usw.) doch in diesem Falle konnten wir unglücklicherweise von dort keine finanzielle Hilfe erwarten.
Nach dem Bekanntwerden, dass der Musikverein ein neues Zelt braucht, waren es bis Mitte Oktober die Musiker und einige fördernde Mitglieder, die in kurzer Zeit ca. 5.000.- EUR für den Kauf eines gleichwertigen Zeltes gespendet hatten. Eigens für die Spendenaktion hat Heike Häußermann ein Sparschwein in Form eines Zeltmodells gebastelt, in dem Musiker oder andere Personen bei Proben oder Veranstaltungen einen finanziellen Beitrag zur Wiederbeschaffung einwerfen konnten.
Die Lockerungen des Landes Baden- Württemberg ließen es dann Ende August zu, dass man mit der 3-G Regelung, Mindestabstand und Benutzung der Maske unter 1,5m Abstand wieder im Musikerheim proben durfte. Das war gut, denn die Abende wurden zunehmend kühler und ohne Zelt war man direkt Wind und Regen ausgesetzt. Nach einer vorherigen Umfrage bei der Gemeindeverwaltung in der Gemeindehalle zu proben, gab es keine akzeptable Resonanz, außer man würde den Probentag auf einen anderen Tag verlegen (z. B. donnerstags). Wegen Gemeinderatsitzungen oder anderen Veranstaltungen hätte dann aber nicht durchgehend und beständig geprobt werden können. Dies hätte auch den Verlust einiger Musikerinnen und Musiker, die an diesem Abend anderweitig beschäftig waren, zur Folge gehabt. Daher war die Entscheidung dann einstimmig bei der seitherigen Dienstagsprobe im Musikerheim zu bleiben. Dieses Beispiel zeigt, dass unser Musikerheim Gold wert ist, auch für andere Vereine.
Das 1. Open-Air-Konzert von „Colores“, das am Musikpavillon am 11. September geplant war, wurde wegen schlechter Wetterprognose kurzfristig in die Gemeindehalle verlegt. Das Konzert wurde von Mitgliedern des Musikvereins bewirtschaftet.
Auf unserem Terminkalender war im Oktober ein 2-tägiger Musikerbesen im Musikerheim geplant. Durch die 3-G Regel und die Coronavorschriften versprach man sich keinen großen Erfolg, so dass man sich auf einen „Besen zuhause“ als Straßenverkauf einigte, der am 3. Oktober stattfand. Parallel dazu war die Wanderstation für kurzentschlossene und wanderfreudige Gäste geöffnet, dieses Mal mit einer ausgeschilderten Wandertour mit ca. 8 km Länge, die durch den Ortskern, die Murrtalauen, durch die Weinberge, über Wald und Flur zum Musikerheim führte. Die Kirchberger Wengerter waren hier mit dabei und hatten die Möglichkeit, ihre Erzeugerweine in Form einer Weinprobe mit Fingerfood in ihren Weinbergen auszuschenken. Dieses Angebot fand großes Interesse, viele Kirchberger und noch mehr Auswärtige ertüchtigten sich beim Wandern und ließen sich das Angebotene in flüssiger und fester Form schmecken.
Am 14. Oktober verstarb unser langjähriger Ehrenmusiker und Posaunist Alfred Häußler nach langer Krankheit mit 82 Jahren. Er war 59 Jahre aktiv im Verein und hat sich in dieser Zeit große Verdienste, Anerkennung und unseren Respekt erarbeitet. Wir durften ihn auf seinem letzten Weg musikalisch begleiten.
Am 2. November war die letzte Probe mit 3-G-Regeln. Ab diesem Datum bis auf Weiteres trat die Warnstufe der CORONA-Regel in Kraft, in der nur noch Geimpft-Genesen und mit PCR-Test die Teilnahme an der Probe möglich war. Da auch Musikerinnen und Musiker nicht geimpft sind, wurde das Jahreskonzert, das von der Gemeinde ausnahmsweise in der Sporthalle genehmigt war, aus diesen Gründen abgesagt. Die Coronazahlen stiegen weiter. Das bis dahin einstudierte Musikprogramm musste wie letztes Jahr in den Notenschrank zurück und schnell ein passendes Weihnachtsprogramm ausgesucht werden.
Alternativ sollte zum Jahreskonzert am gleichen Termin ein weihnachtliches Konzert am Musikerheim stattfinden, in dem jetzt noch alle Musikerinnen und Musiker mit 3-G im Freien teilnehmen können sollten. Um die Nachmittagszeit desselben Tages sollte die Jugendweihnachtsfeier stattfinden, mit geschmücktem großem Tannenbaum, verschiedenen Verkaufsständen, Musikvorträgen der Jugend überleitend zum weihnachtlichen Konzert der aktiven Kapelle. So war der Plan, wenn uns die nächste Alarmstufe wegen steigenden Zahlen keinen Strich durch die Rechnung macht.
Der Laternenumzug und die anschließende Bewirtung in der Kelter konnten wegen den Corona-Zahlen so nicht stattfinden. Der Ersatztermin dafür am 6. November, das Herbstleuchten, war ein voller Erfolg. Es trafen sich ca. 300 Eltern, Großeltern und Kinder mit ihren Lampions auf dem Musikerheimgelände ein. Das sehr dekorativ geschmückte Musikerheim, der Kerzenschein und die beleuchteten Lampions der Kinder zauberten in der hereinbrechenden Dunkelheit ein ganz besonderes Flair. Mit vielen Laternenlieder, dargeboten vom aktiven Orchester und verstärkt durch die Jugendkapelle, konnte man mitsingen und dabei heißen Punsch und Glühwein, bzw. Saitenwürstle und gegrillte Rote genießen. Auch der Zauberer „Feminus“ unterhielt die kleinen Gäste mit seiner Zauberrevue. Es war eine sehr schöne Veranstaltung für Jung und Alt.
Ab dem 24. November trat die Coronawarnstufe 2 in Kraft. Der Probenbesuch war jetzt nur noch mit G-2+ (geimpft + genesend + 24h-Test) gestattet und dies musste zu Beginn der Probe kontrolliert werden.
Wie schon vermutet, konnte das Jahreskonzert nicht stattfinden, die Auflagen und deren Umsetzung waren zu aufwändig. Deshalb wurde schnell ein vorbereitendes Weihnachtsprogramm aufgelegt und unter dem Motto „Adventsmusik“ am Musikpavillon dargeboten. Die Jugendkapelle hatte ihren ersten Auftritt in diesem Jahr, alle waren dementsprechend motiviert. Das große Orchester rundete das Programm gekonnt ab. Die ca. 200 Gäste hielten sich vorbildlich an die Regeln. Einen Wermutstropfen gab es trotzdem: Da die Veranstaltungen unter der Einhaltung der 2G+ Regeln genehmigt wurde, konnten leider unsere ungeimpften Musikkameraden an den Proben und bei der „Adventsmusik“ nicht teilnehmen.
Zu hoffen ist, dass das Jahr 2022 unter besseren Voraussetzungen in das musikalische Jahr startet und wir wieder vollzählig beieinander sein können.